DM-Titel für Burkard, Dauber, Kenzel, Lobe und Bühler

  08.08.2020    WLV Top-News WLV BLV Top-News BLV BLV-Wettkampf BW-Leichtathletik Top-News BW-Leichtathletik Wettkampfsport Leistungssport
War das ein goldener Tag für die Baden-Württemberger in Braunschweig. Mit Ricarda Lobe (MTG Mannheim) über 100 Meter Hürden, Elena Burkard (LG farbtex Nordschwarzwald) über 3.000 Meter Hindernis, Stefanie Dauber (SSV Ulm 1846) im Stabhochsprung, Alina Kenzel (VfL Waiblingen) im Kugelstoßen und Matthias Bühler (TV Haslach) über 110 Meter Hürden gab es gleich fünf Titel, und auch die Aussichten für den Sonntag scheinen golden zu sein.

Eine der großen Überraschungen der Titelkämpfe von Braunschweig: nicht die WM-Dritte Gesa Felicitas Krause (Silvesterlauf Trier) holte sich über 3.000 Meter Hindernis ihren sechsten Titel in Folge. „Schwarzwaldmädel“ Elena Burkard wurde in 9:50,31 Minuten erstmals auf der Bahn Deutsche Meisterin, nachdem sie im Cross schon zwei Titel gewonnen hatte. „Ich war hierher gekommen, um zu gewinnen, hätte aber gerne einen größeren Fight ausgefochten“, sagte die 27-Jährige Baiersbronnerin.

Dazu kam es nicht, weil Gesa Krause nach knapp zwei Kilometer die Bahn verlassen und das Rennen aufgegeben hatte. „Meine Beine wollten heute nicht so wie ich“, meinte die Doppel-Europameisterin, die mit dem enormen Temperaturunterschied zwischen ihrem Trainingsort Davos mit Temperaturen um 20 Grad , und dem 35 Grad heißen Kessel des Eintrachtstadions nicht zurecht kam. „Aus diesem Erfolg nehme ich viel Selbstbewusstsein für das kommende Olympiajahr mit“, sagte dagegen Burkard vor der Heimreise.

Eine weitere Überraschung folgte über die 100 Meter Hürden-Strecke der Frauen. Nach dem Ausscheiden der hohen Favoritin Pamela Dutkiewicz (TV Wattenscheid 01) bereits im Vorlauf war der Weg zum Titel frei für Ricarda Lobe von der MTG Mannheim. Für sie ging es dagegen so schnell wie in dieser Saison noch nie. In 13,24 Sekunden holte sich die EM-Sechste ihre verdiente erste Goldmedaille bei einer DM. Für die Mannheimerin war es wichtig, bei der DM laufen zu können. „Wichtig wäre auch eine gute Zeit gewesen, das hat jetzt nicht so geklappt. Daher zählt der Titel und der ist Gold wert“, sagte die 26-Jährige, Schützling von Bundestrainer Rüdiger Harksen.“

Eine sehr erleichterte Alina Kenzel (VfL Waiblingen) präsentierte sich nach dem Finale im Kugelstoßen. Mit Saisonbestleistung von 17,96 Meter holte sich die Waiblingerin drei Tage vor ihrem 23. Geburtstag ihren ersten Freiluft-Titel. Mit ihrer Goldmedaille hat sie ihrem WG-Kollegen Simon Bayer, Titelverteidiger bei den Männern, ordentlich vorgelegt. „Jetzt gibts erst mal Urlaub, zuhause in Stuttgart“ freut sie sich auf die nächsten Tage.

Ein Kuriosum gab es im Stabhochsprung der Frauen. Hier holte Stefanie Dauber (SSV Ulm 1846) ebenfalls den ersten DM-Titel ihrer Karriere, nachdem sie in den letzten drei Jahren jeweils eine Silbermedaille gewonnen hatte. Mit 4,40 Meter sprang sie eine deutsche Jahresbestleistung. Weil die Leverkusenerin Ria Möllers dieselbe Höhe überquert hatte, gab es zwei Deutsche Meisterinnen, nachdem vor fünf Jahren das Stechen abgeschafft wurde.    

Nichts verlernt hat Matthias Bühler. Der Hürdensprinter vom TV Haslach, der seine Karriere zwischenzeitlich bereits als für beendet erklärt hatte, bewies im Finale über 110 Meter Hürden abermals, dass er das Meisterschaftsgen besitzt. In 13,62 Sekunden wehrte der 33-Jährige den Angriff des Wattenscheiders Erik Balnuweit (13,77 sek) ab und holte sich seinen insgesamt achten Deutschen Meistertitel. Am Ende war Matthias Bühler überglücklich. „Dass ich jetzt Deutscher Meister bin, ist der absolute Wahnsinn. Man kann davon träumen, aber ob es dann wirklich klappt, ist immer fraglich.“

Zweimal Bronze für MTG-Athletinnen

Packend bis zum letzten Meter – das war das Sprintfinale der Frauen. Hinter Lisa Marie Kwayie (Neuköllner SF) und Rebekka Haase (Sprintteam Wetzlar), die um Gold kämpften, sicherte sich Lisa Nippgen (MTG Mannheim) um einen Wimpernschlag in 11,40 Sekunden die Bronzemedaille gegen die zeitgleiche Leverkusenerin Jennifer Montag. Ebenfalls ein starkes Ergebnis lieferte ihre Vereinskameradin Yemisi Ogunleye im Kugelstoßen. Ihr genügte ein einziger gültiger Versuch zum Gewinn der Bronze-Medaille. Gleich im ersten Durchgang stieß sie die 4 Kilogramm-Kugel auf 16,62 Meter.

Starke Sindelfinger über die 400 Meter Hürden

Ein Sindelfinger Trio deutete die Vormachtstellung über 400 Meter Hürden an. Constantin Preis und Carolina Krafzik meldeten mit ihren Vorlaufsiegen Ansprüche auf die Titelverteidigung an. Für eine Überraschung sorgte Lisa Hartmann (VfL), die ihre persönliche Bestleistung gleich um 1,18 Sekunden steigerte und damit als Drittbeste ins Finale vorstieß. 

Gute Positionen für die morgigen Finals erarbeiteten sich auch Nadine Gonska von der MTG Mannheim als Siegerin des zweiten Halbfinals über 400 Meter in 52,64 Sekunden, Christoph Kessler von der LG Region Karlsruhe als Zweiter seines Halbfinallaufs über 800 Meter in der zweitschnellsten Zeit von 1:49,60 Minuten, Hanna Klein (LAV Stadtwerke Tübingen) als Siegerin ihres Halbfinallaufs über 1.500 Meter in 4:23,29 Minuten.

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Ewald Walker & leichtathletik.de / wlv