Josef Knecht: „Jetzt ohne mich“
Dies waren seine Worte, als er nach 68 Jahren als Vorsitzender der Leichtathletikabteilung der DJK-SG Ellwangen „Adjeu“ sagte. Jetzt, am 23. Juni 2025, kam der endgültige Abschied mit seinem Tod. Die Zahl derer, die um ihn trauern, ist riesig. Josef Knecht war neben der Leichtathletik im Verein auch für den Württembergischen Leichtathletikverband in verschiedenen Gremien und darüber hinaus in Chören sowie im Kolpingverein aktiv.
Beim Rückblick auf sein Lebenswerk bleibt die Überschrift: Respekt Josef Knecht! Der 88-jährige war nie eine Notlösung „weil sich halt sonst niemand bereiterklärte“. Nein, in all den Jahren engagierte sich Josef Knecht für „seine Abteilung“, deren Stärken die Leistung, vor allem aber der Breiten-, Kinder- und Jugendsport waren.
Der stark gesellschaftsorientierte Josef Knecht lebte stets das Ziel, sich für Menschen zu engagieren, ihnen Mut und Selbstvertrauen zu vermitteln und sie zu motivieren, in der sportlichen Gemeinschaft ein „zweites Zuhause“, Freude, Optimismus aber auch Herausforderungen zu finden, die sie persönlich stärken.
Die Vielseitigkeit von Josef Knecht und seine Erfolge, seine Aktivitäten würden Bände füllen. Beruflich brachte er es vom Kaufmannslehrling in den Nachkriegsjahren zum Prokuristen der damaligen UJAG. Dies allein ist schon eine Erfolgsgeschichte, denn ein Achtstundentag war ihm fremd. So nebenher gehörte er zu den schnellsten Sprintern des Landes über 100 m, bis ihn ein Muskelfaserriss beim Diözesansportfest in Wasseralfingen stoppte.
Seine musikalische Begabung kamen neben dem Kolpingchor auch anderen Chören zugute. Auch die Ellwanger Kirchengemeinden profitierten von seinem Engagement. Dies obwohl er sich eher als Che Guevara gab und handelte, als das brave ‚Lamm‘, das viele überholte christliche Mythen übernommen hat.
Doch zurück zu seiner großen Leidenschaft, der Leichtathletikabteilung der DJK-SG Ellwangen. Sie gehörte zu den erfolgreichen im Lande und die engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter führten zahlreiche Sportlerinnen und Sportler zu Welt-, Europa-, deutschen und Landesmeistern. Er wurde nie müde, Großveranstaltungen in „seinem“ Waldstadion durchzuführen und die Sportwelt nach Ellwangen zu locken.
Weit über Ellwangen hinaus war Josef Knecht ein Markenzeichen. Als „Jakobuspilger“, als Mann ohne Auto, als Neugieriger, als Mitarbeiter in den Leichtathletik-Verbänden, als Ratgeber war er stets gefragt. Seit dem Tod seine Ehefrau lebte er zurückgezogen in „seiner Welt“.
Es bleibt all denen, die von ihm und seiner unendlich scheinenden Kraft profitierten, Danke zu sagen. Schlicht wie er es sich vorstellt und „Respekt Josef Knecht“, du warst uns allen ein Geschenk!