SSV Ulm-Zehnkämpfer starten mit neuem Projekt und neuer Mission ins Olympia-Jahr
  24.04.2021 •     WLV , BW-Leichtathletik , Leistungssport


Auf ihrer „Road to Tokio“ sind die Zehnkämpfer vom SSV Ulm 1846 auf der Zielgeraden. In wenigen Wochen wird es ernst, wenn Ende Mai in Götzis (Österreich) die Vorentscheidung in der deutschen Olympia-Qualifikation fällt. Doch ihr Blick ist längst weiter in die Zukunft gerichtet, denn 2022 finden in München vor der eigenen Haustür die Heim-Europameisterschaften statt. Und Ulm stellt den Titelverteidiger: „König Arthur“, Europameister Arthur Abele. So liegt der Titel der neuen Mission der Trainingsgruppe nahe: „Die Krone bleibt in Ulm“!

Mit vereinten Kräften schuften gleich fünf SSV-Athleten für den Start beim Heimspiel und suchen dafür Förderer, die diesen harten Weg mit ihnen gehen und finanziell für sie ebnen wollen. „Zurzeit laufen vielversprechende Gespräche. Mit dem Unternehmen GLORIA Haus- und Gartengeräte sowie der SWU konnten wir bereits einen neuen Partner finden – weitere Unterstützer sind herzlich willkommen!“ sagt Florian Wacker, in der Abteilungsleitung der Leichtathleten beim SSV Ulm 1846 für das Marketing zuständig.

Wer sich erst vom Können der „Könige der Athleten“ überzeugen möchte, kann das jetzt auf dem neuen Instagram-Kanal des @zehnkampfteamulm tun – und hat bald auch im Wettkampf die Gelegenheit dazu, denn die Olympia-Saison steht kurz bevor. Warendorf statt Südafrika lautete die Destination für das diesjährige Trainingslager in den besonderen Zeiten der Corona-Pandemie. Der WM-Zehnte Tim Nowak und der WM-Teilnehmer von 2017 Mathias Brugger absolvierten darüber hinaus gemeinsam mit Zehnkampf-Bundestrainer und Heimtrainer Christopher Hallmann noch eine zehntägige Saisonvorbereitung in der Türkei – alles unter strengen Hygienemaßnahmen. Die fehlende Wärme und Sonne im Training machte die gesteigerte Motivation wett: Der Traum von Olympia ist zum Greifen nahe.

Auch wenn das leider in diesem Jahr nicht für alle SSV-Zehnkämpfer zutrifft: Manuel Eitel, Bronzemedaillen-Gewinner der U23-EM, musste bereits im März aufgrund einer Fraktur im Fuß den Kampf um die drei deutschen Olympia-Tickets aufgeben. Doch der Olympia-Traum ist nur aufgeschoben: „Ich habe noch drei Jahre Zeit, mehr gibt es nicht zu sagen. Ich werde meine Chance nutzen!“ Und nun gibt es auch von Europameister Arthur Abele schlechte Nachrichten: Eine komplexe Schulterverletzung macht eine Operation unumgänglich. Die Zehnkampf-Saison und damit auch das Olympia-Jahr 2021 wird ohne den 34-Jährigen stattfinden – ein weiterer Rückschlag in der Karriere von Arthur Abele, der als Sportsoldat der Bundeswehr jedoch ebenso auf den Rückhalt seines Arbeitgebers zählen kann wie Manuel Eitel, der zurzeit seine Ausbildung bei der Bundespolizei abschließt.

So ruhen die Ulmer Olympia-Hoffnungen auf Tim Nowak und Mathias Brugger. Sie sind fit und haben gut trainiert, jetzt stehen die letzte intensive Trainingsphase und erste Test-Wettkämpfe vor dem Zehnkampf in Götzis (29./30. Mai) bevor. 8.350 Punkte sind als direkte Olympia-Norm gefordert, was für beide machbar ist – es müssen jedoch neue Bestleistungen her. Auch eine Qualifikation über die Weltrangliste ist möglich, in der Tim Nowak nach Platz zehn der zurückliegenden WM die besseren Karten hat. Zugleich gilt es, sich auch im nationalen Vergleich des Jahres in den Top Drei zu platzieren.

Es ist ein Vorhaben, das für Luca Dieckmann, den jüngsten der Ulmer Zehnkämpfer, noch außer Reichweite liegt. Über nationale Meetings in Bernhausen oder Ratingen will aber auch der 23-Jährige im Juni den nächsten Entwicklungsschritt machen. Denn nach Tokio ist vor München. Und da wollen Ulms Zehnkämpfer hin. Um mit dem Heimpublikum im Rücken ein weiteres Mal um die Krone der „Könige der Athleten“ zu kämpfen.


SSV Ulm-Zehnkämpfer starten mit neuem Projekt und neuer Mission ins Olympia-Jahr