Stürmischer BW-Mehrkampf

  28.07.2025    WLV Top-News WLV Wettkampf BLV BW-Leichtathletik Top-News BW-Leichtathletik Wettkampfsport
Der zweite Tag der baden-württembergischen Jugendmehrkampfmeisterschaften hielt, was die Wetterprognosen versprochen hatten: Von eitel Sonnenschein über Gewitter und Sturmregen war alles dabei.

Zum Glück sind die Fluchtwege im Ulmer Donaustadion nicht allzu lang, das Flutlicht hell und das Ulmer Kampfgericht „sturmerprobt“, so dass der zweite Wettkampftag, der schon mit einer halben Stunde Starkregenaufschub begonnen hatte, nach zwei weiteren Unterbrechungen auch für die Zehnkämpfer beendet werden konnte. Auch wenn die letzten Riegen wiederum im Starkregen ihre Speerversuche und den abschließenden 1.500 m-Lauf absolvieren mussten. Eine echte Belastungsprobe für Athleten wie für Organisation und Kampfgericht, dem nicht genug Dank gesagt werden kann ob seines Beharrungsvermögens bis um fast 20 Uhr.

Entgegen der Prognosen völlig ohne Beinträchtigung ging der erste Tag vonstatten. Während es im Umland schüttete und stürmte, blieb das Donaustadion trocken. Was insbesondere Leonie Schinko (LG Steinlach-Zollern) in der U20 und Elisabeth Nawroth (TSV Gomaringen) in der U18 zu tollen Mehrkampfergebnissen nutzten. Schinko gelangen unter anderem 1,68 m im Hochsprung und 2:24,81 Minuten über 800 m, womit sie nach dem Vierkampf mit neuer PB von 5.266 Punkten auch den Siebenkampf klar für sich entscheiden konnte. Jeweils auf dem Silberrang fand sich Jule Trickel (TV Weilstetten/ 4.839 Punkte) wieder, die sich besonders über 41,31 m mit dem Speer freute, Bronze ging jeweils an Maja Lindenmaier (TuS Höllstein/ 4.613 Punkte) als Vertreterin der großen südbadischen Fraktion. Sie glänzte mit 5,81 m im Weitsprung. Nach dem Mannschaftssieg des SSV Ulm 1846 mit Lena Weinzierl, Lea Ludwig und Franziska Wloka im Vierkampf drehte im Siebenkampf das Team des LV Pliezhausen 2012 mit Annika Grimm, Ira Schmiling und Luisa Votteler den Spieß um.

Elisabeth Nawroth dominierte den Siebenkampf der U18 und hatte am Ende mit 5.356 Punkten über 450 Punkte Vorsprung auf Leni Aigner (LG Filstal/ 4.898 Punkte) und Emily Wunderlich (LG Östl. Bodenseekreis/ 4.794). Aus einem recht ausgeglichenen Siebenkampf mit fünf PBs ragten 14,26 Sekunden über die 100 m Hürden und 13,66 m mit der Kugel heraus. Die Teamwertungen gingen jeweils an die LG Filstal mit Leni Aigner, Lilli Marie Kasper und Raquel Laneri, denen im Siebenkampf auch die Mannschaftsqualifikation für die deutschen Mehrkampfmeisterschaften in Leverkusen gelang.

Während die Siebenkämpferinnen von einer verlängerten Pause vor dem 800 m-Lauf gut durchkamen, hatten die Zehnkämpfer vor allem gegen Ende schwer zu kämpfen. So musste der deutsche Stabhochsprungmeister Jonathan Hummel (LG Leinfelden-Echterdingen) nach übersprungenen 4,70 m seine Spezialdisziplin dem zweiten Sturm opfern. Dennoch gelang ihm mit 6.325 Punkten ein starkes Zehnkampfergebnis, das nach dem Fünfkampf zur zweiten Silbermedaille des Wochenendes reichte. Nicht zu schlagen war der Karlsruher Jacques Labroue, der im Zehnkampf trotz der widrigen Bedingungen seine PB um ein paar Punkte auf 6.618 Punkte verbessern konnte und sich damit die zweite Goldmedaille des Wochenendes holte. Immerhin fünf Einzelbestleistungen standen am Ende für den 17-Jährigen zu Buche. Bronze im Fünfkampf ging unter den mit 42 Startern erstaunlich vielen Zehnkämpfern an den Rheinfeldener Alexander Knüppel. Im Zehnkampf kämpfte sich Konstantin Wünsche (LG Neckar-Enz) mit einem starken Endspurt noch auf Rang drei vor. Die Mannschaftstitel gingen jeweils an Gastgeber SSV Ulm 1846 mit Maximilian Schmidt, Ferdinand Busse und Max Ludwig. 

Bei der U20 war vor allem der erste Tag hochklassig, wo William Kazibwe (SSV Ulm 1846) mit einem starken 400 m-Rennen noch um vier Punkte im Fünfkampf an Sprint-Ass Benjamin Beyerle (LAC Essingen) vorbeiziehen konnte, der den Mehrkampf mit tollen 11,01 Sekunden über 100 m eröffnet hatte. Bronze gab es hier für Felix Schmidt (SSV Ulm 1846). Am zweiten Tag baute Kazibwe seine Führung noch aus, ehe ihm im Stabhochsprung ein Salto nullo unterlief. So war es am Ende nur Bronze hinter Benjamin Beyerle, der den Zehnkampf mit 6.271 Punkten vor Matteo Valenti (LG farbtex Nordschwarzwald/ 6.167) nach Hause brachte. Die Ulmer mit Kazibwe, Felix Schmidt und Hendrik Papica holten sich beide Teamwertungen und brachen am späten Sonntag Abend in Freudenschreie aus, als sie nach starken 1.500 m-Rennen zusammen mit Youngster Julius Gräve die DM-Quali geschafft hatten, obwohl dafür die Leistungen des Uganders Kazibwe nicht mitzählen.

 

BWLA