Verletzungspech: Alina Reh erleidet Ermüdungsbruch

  18.04.2018    BW-Leichtathletik Leistungssport WLV
Rückschlag für Alina Reh: die 20-jährige Langstrecklerin vom SSV Ulm 1846 hat sich nach dem Trainingslager in Kempten eine Ermüdungsfraktur im rechten Wadenbein zugezogen und fällt nun etwa vier Wochen aus. Dennoch hat sie weiter die EM in Berlin im Visier.

Ruhigstellung statt Rennkilometer: Spitzenläuferin Alina Reh (SSV Ulm 1846) wird nach einem Ermüdungsbruch im rechten Wadenbein die ersten Wettkämpfe der Freiluftsaison verpassen. Bei den Rennen über 5.000 Meter am 28. April in Leverkusen und bei der 10.000-Meter-DM am 12. Mai in Pliezhausen wollte die Cross-Europameisterin der U23 ursprünglich die Normen für die Europameisterschaften in Berlin (7. bis 12. August) ins Visier nehmen. Daraus wird nun nichts.

Abgeschrieben ist die "Heim-EM" aber noch lange nicht. "Das Glück im Unglück ist, dass die Verletzung so früh in der Saison aufgetreten ist", sagt ihr Trainer Jürgen Austin-Kerl. Der Ermüdungsbruch am Ansatz des Wadenbeins wurde am Dienstag bei einer MRT-Untersuchung in den Universitäts- und Rehabilitationskliniken Ulm (RKU) entdeckt. "Bei einer Trainingseinheit vergangene Woche traten bei Alina Schmerzen im Sprunggelenk auf. Den Ursachen sind wir dann so schnell wie möglich bei Dr. Eckhardt auf den Grund gegangen", so Jürgen Austin-Kerl.

Drei bis vier Wochen Laufpause

Die Diagnose vom Haarriss im Wadenbein war natürlich zunächst ein Schock für Alina Reh. Doch der Mediziner machte der Laichingerin gleichzeitig klar, dass die Saison noch nicht verloren ist. Zunächst wird der Fuß mit einer Karbonschiene für eine Woche komplett ruhig gestellt, um den Heilungsprozess optimal zu gestalten. In zwei Wochen wird ein Kontroll-MRT angefertigt, dann wird man sehen, wie weit der Knochen wieder zusammengewachsen ist und welche alternativen Trainingsformen möglich sind.

"Alina war auf einem ausgezeichneten Leistungsstand, so gut wie noch nie", erklärt Jürgen Austin-Kerl, "sie wird aber jetzt drei bis vier Wochen überhaupt kein Lauftraining absolvieren."Bereits vor zwei Jahren hatte sich das Lauftalent einen Ermüdungsbruch im linken Fußgewölbe zugezogen. Zuletzt musste sie einen Bänderanriss am Fuß auskurieren, nachdem sie im Dezember bei einem Dauerlauf im Wald umgeknickt war. Bei der Hallen-DM in Dortmund hatte sich Alina Reh im Februar mit einem vierten Platz über 3.000 Meter in 9:02,42 Minuten wieder an die Konkurrenz herangekämpft.

EM-Start weiter in Reichweite

Jürgen Austin-Kerl ist zuversichtlich, dass sein Schützling im Sommer trotz der Verletzung Wettkämpfe bestreiten wird und die EM-Normen von 15:40,00 (5.000 m) bzw. 32:55,00 Minuten (10.000 m) unterbieten kann. Die Bestzeiten der 20-Jährigen liegen auf den Langdistanzen deutlich unter den EM-Normen. Im Vorjahr war sie über 10 Kilometer in 31:38 Minuten auf Platz zwei in Europa vorgestoßen und hatte entsprechende Perspektiven für die EM in Berlin angedeutet.

Zeit hat die junge Ulmerin bis zum 1. Juli (10.000 m) bzw. 22. Juli (5.000 m), um die EM-Vorgaben zu erfüllen. "Bundestrainer Sebastian Weiß hat uns schon seine Unterstützung zugesagt, um passende Läufe für Alina zu finden", sagt Jürgen Austin-Kerl. Läuft der Heilungsprozess wie geplant, wird Alina Reh in diesem Sommer noch jede Menge Rennkilometer sammeln können. "Ich komme wieder", versprach auch Alina Reh selbst nach ihrem neuerlichen Missgeschick.

WLV / PM